Lübeck - Kücknitz: Der SoVD-Ortsverband Kücknitz, die AWO und der SPD-Ortsverein Kücknitz-Travemünde sind im Stadtteil Kücknitz aktiv. Die Zusammenarbeit soll nun gebündelt, sichtbarer und strategischer gestaltet werden. Dazu haben die Akteure das „Soziale Bündnis Kücknitz“ gegründet. Darüber berichtet der SPD-Ortsverein in einer Mitteilung.
In einer Kick-off-Veranstaltung am 15.09.2025 im Quartiershaus Middenmang der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH stellten die drei Verantwortlichen des Bündnisses, Rüdiger Carstens, Renate Prüß und Peter Dummann, dem Kücknitzer Netzwerk das quartiersbezogene Konzept vor. Mehr als 35 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.
„Die rege Beteiligung am offenen Austausch und die unterstützenden Grußworte des Bürgermeisters Jan Lindenau und des Präsidiumsvorsitzenden des AWO-Landesverbandes, Wolfgang Baasch, haben uns in unserem Anliegen bestärkt“, freut sich Rüdiger Carstens.
Gemeinsame Werte – gemeinsame Ziele
AWO, SoVD und SPD sind durch gemeinsame Werte und Wurzeln verbunden und stehen uneingeschränkt für Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Respekt für alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Alter, Kultur und anderen Merkmalen, die unsere Gesellschaft bunt und vielfältig machen“, so Peter Dummann. Wir haben dieselben
sozialpolitischen Ziele.
„Besonders am Herzen liegen uns die Menschen und Familien im Stadtteil, deren Einkommen „auf Kante genäht“ ist, betont Renate Prüß. „Sie geraten schnell in existenzielle Krisen, wenn Bekleidung der Kinder, Haushaltsgeräte und Möbel verschleißen und sie über keine Rücklagen verfügen. Bestehende Hilfen sind oft nicht bekannt oder schambesetzt und werden nicht in Anspruch genommen. Viele leben so unter dem Existenzminimum.“
Hilfen kleinräumig und überschaubar gestalten
Das „Soziale Bündnis Kücknitz“ ist davon überzeugt, dass wirksame kommunale Sozialpolitik und soziale Hilfen in überschaubaren Sozialräumen organisiert werden müssen. Alle neuen Gesetzgebungen, Empfehlungen und auch der Armuts- und Sozialbericht der Hansestadt Lübeck von 2024 weisen in diese Richtung.
„Wir haben viele Hilfen, die aber oft gerade die Menschen nicht erreichen, die sie besonders dringend brauchen. Die Bekämpfung von verdeckter Armut und Einsamkeit in Kücknitz ist eines der wichtigsten Anliegen des Bündnisses. Wir wollen dazu beitragen, dass Angebote und Bedarfe besser zusammenfinden, und stellen uns als Vermittler und Lotsen zur Verfügung.
Darüber hinaus wollen wir Lücken beziehungsweise Veränderungsbedarfe im Hilfesystem erkennen und
Angebote weiterentwickeln“, erklären die drei Vertreter des Bündnisses. Konkret geplant sind ein runder Tisch „Älter werden in Kücknitz“, ein ehrenamtliches Beratungsangebot rund um die Themen Rente und Pflege sowie eine App, die bei der Vernetzung und Vermittlung von Angeboten und Bedarfen in Kücknitz hilft. Darüber hinaus sind niedrigschwellige Angebote für Kinder im Bildungs- und Beteiligungsbereich im Blick.
In seinen Grußworten betonte Jan Lindenau: „Es gibt vielfältige städtische Angebote. Die entscheidende Frage ist, wie diese transportiert werden. Ich unterstütze das Bündnis, weil es gemeinsam mit dem Kücknitzer Netzwerk das Thema des Zugangs sozialraumorientiert nach vorne bringt.“
Wolfgang Baasch bezeichnete das Bündnis als „positives Beispiel für die Stärkung der Demokratie“. „Letztendlich geht es in der Sozialen Arbeit immer um Hilfe zur Selbsthilfe, und
die gelingt am besten im Sozialraum.“
Das Soziale Bündnis Kücknitz bedankt sich bei allen Teilnehmern für den großen Zuspruch und die vielen wichtigen Impulse. Wir wollen als „Soziales Bündnis Kücknitz“ ein starker Kooperationspartner und „Kümmerer“ im Stadtteil sein und sind zuversichtlich, dass uns dies gemeinsam mit dem engagierten Kücknitzer Netzwerk gelingen wird.
